2014 Bollwerk Eglisau
Bauherrschaft: Politische Gemeinde Eglisau
Auftragsart: Wettbewerb erster Preis
Projektierung, Ausführung: 2012-14
Leistungen: Generalplanung und Ausführung:
Oliver Schwarz Architekten, Oliver Schwarz
Matthias Brun, Christine Sträuli-Türcké
Bauleitung: Thomas Melliger
Anlagekosten: CHF 8 Mio.
Fachplaner
Bauingenieur:
Suisseplan Ingenieure, Jürg Egli, Matthias Bachmann
Tiefbauingenieur:
Suisseplan Ingenieure: Thomas Schneebeli
Elektroingenieur:
GODE AG, Gianni B. Tarzia
HLKK- Ingenieur:
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik, Daniel Heinrich
Geologe:
Dr. von Moos AG, Geotechnisches Büro
Holzbauingenieur:
IHT Rafz Ingenieur Holzbau und Holzbautechnik, Markus Zimmermann
Freiraumplanung:
Ryffel + Ryffel Landschaftsarchitekten, Thomas Ryffel
Der Gestaltungsplan des Areals Bollwerk umfasst: Neubau des freistehenden Geschäfts- und Wohnhauses Bollwerk mit öffentlichem Parkhaus. Dazu gehört die Umgebung des Bollwerk-Gebäudes: Viehmarkt (Westen), Obergass (Süden), Törliplatz (Osten, Teilbereich), Stadtgraben (Osten), Bollwerkstrasse (Zufahrt zu nördlich gelegenen Privathäusern mit Planung neuer Privatgaragen, und öffentlichem Rebbergsteig).
Das neue Bollwerk erschliesst jetzt durch seine Positionierung einen grosszügigen öffentlichen Raum. Viehmarkt, Obergass und Törliplatz verbinden sich zum zentralen Freiraum. Das in den 1950er-Jahren im hiostorischen Altstadtkern errichtete Gemeindehaus erweist sich volumetrisch wie architektonisch als reelles, ansehnliches Gebäude, an dessen Fassadenflucht und Traufhöhe sich das höher gelegene Bollwerk orientiert. Auch die Arkade wird am Bollwerk fortgesetzt. An der von Westen nach Osten abschüssigen Obergass liegend, variert die Höhe des Bollwerk-Sockelgeschosses: Gebäudeintern ergibt das einen Höhenunterschied von einem ganzen Geschoss. Am Viehmarkt befindet sich die ebenerdige Einfahrt zum öffentlichen Parkhaus in der Westfassade des Bollwerk-Gebäudes, am Stadtgraben führt die ebenerdige Einfahrt zur Mieter-Parkgarage durch die neue Stützmauer.
Arkade-mittig befindet sich der Haupteingang zur internen Erschliessung (Zugänge zu den Läden, Treppe/Lift zu den Parkgaragen, Keller; Mietwohnungen im 1. und 2.
Obergeschoss). Linkerhand des Haupteinganges befindet sich der Zugang zum kleineren, introvertierteren Ladenlokal. Rechterhand erschliesst der Eingang ein Ladenlokal, das gut auch als Café, mit Aussensitzplätzen unter der Arkade, Verwendung finden könnte.
Die Betonmauern des Sockelgeschosses (West- Süd- und Ostfassade) sind gestockt. Deren rustikale Herbheit bilden einen kontrastreichen Hintergrund zu den weissen Arkadenstützen, Fenster- und Türrahmen. Das mittig an die Arkadenwand tapezierte Wandbild folgt der Tradition von Wandbildern, wie man sie an den Altstadthäusern in verschiedenster Form antrifft. Das Schwarzweiss-Bild (Copyright Hannes Binder) schliesst die Hauseingangstüre, den Briefkasten und die Fenster mit ein - um ein Unikat am Bollwerk zu sein. Pendelleuchten schmücken die Arkade und setzen bei Bedarf die ganze Südfassade in ein stimmungsvolles Licht.
Über den Betonmauern des Erdgeschosses wechseln die Materialien: Die strukturierte Putzoberfläche, eine Kombination von Besenstrich und Glattputz, und der hydrophobierende Farbanstrich lassen die Oberfläche substantiell und kraftvoll erscheinen. Im erdig-dunklen Grundton der Wände treten die unterschiedlichen Fenstertypen kontrastreich hervor. Nordseitig in den Laubengängen bilden Fenster und Türen ein einfaches, pragmatisches Schema. Südseitig, hinter den Terrassenbrüstungen, von aussen kaum erkennbar, reihen sich, pro Wohnung individuell angeordnet, Fenster und Türen in verschiedenen Formaten nebeneinander.
Die von weissen Rundstützen rhytmisierte Südfassade (im 2. OG sind es Lärchenholzstützen) wird von den Terrassengeländern horizontal überlagert. Ein Beinahe-Gleichgewicht zugunsten der Stützen sollte erreicht werden. Das Metallgeländer erfüllt die Aufgabe, mittels zusätzlicher Holzbeplankung, mehr oder weniger Transparenz zuzulassen. Die aussenliegenden Terrassen der Eck-Wohnungen wurden mit holzbeplankten Geländern ausgestattet. Im mittleren Bereich der Südfassade sind die reinen Metallgeländer belassen.
Auf der Nordseite im Laubengang des 2. Obergeschosses wurde das reine Metallgeländer angewendet.
Die weiss lackierten Betonstützen der Nord- und Südfassade finden im zweiten Obergeschoss ihre Forsetzung als massive Lärchenholzstützen. Im Laubengang und den Terrassen des 2. Obergeschosses sind die Holzdachbalken und die Ziegellage sichtbar. Man befindet sich unter dem Dach und blickt von den Süd-Terrassen an und über die Dächer der Altstadt von Eglisau. Das grosse Satteldach des Bollwerks ist von technischem Zubehör freigehalten und mit lachsroten Flachziegeln eingedeckt.
Christine Sträuli-Türcké 2016
Im Bollwerk-Gebäude:
Öffentliches Parkhaus
2 Ladenlokale
8 Mietwohnungen mit Mieter-Parkhaus
Im- und um das Areal Bollwerk:
Neubau sep. Velokeller-Gebäude westlich vom Bollwerk
Planung Einfahrt in das öffentliche Parkhaus am Viehmarkt
Planung Gestaltung grosser Platz vor dem Bollwerk
Neubau Stützmauer am Stadtgraben mit darüber führender Strasse
Neubau Bollwerksteig
Neubau 4 Privatgaragen oberhalb des Bollwerks